Amorgos
Amorgos ist die östlichste und für mich eine der faszinierendsten Kykladen-Inseln. Amorgos ist im Wesentlichen ein felsiger Bergrücken. der sich von Nordosten nach Südwesten über ca. 30 km erstreckt, die Breite variiert zwischen 2 und ca. 7 km. Über weite Strecken fällt die südöstliche Küste spektakulär ins Meer ab. Die höchsten Erhebungen erreichen über 800 m (Krikelos im Norden 823 m). Auf der Nordwestseite befinden sich in nach Südwesten geöffneten und deshalb recht windgeschützten Buchten die beiden Hauptorte der Insel, Katapola im Süden und Aegiali im Norden. Beide Orte werden in der Saison täglich von Fähren angelaufen und bieten viele Unterkünfte und Restaurants.
Blick von der Passstraße auf die Bucht von Katapola, Amorgos, und Ziegen auf der Straße
Die Landschaft ist rauh, wenig lieblich, aber faszinierend, vor allem im Herbst, wenn kaum noch Vegetation die Felsen auflockert. Es ist eine Insel für Wanderer, die diese rauhe Natur schätzen. Ein Mietwagen oder Moped hilft, die Insel zu erschließen. Nur in wenigen Buchten gibt es Strände, an denen man baden kann. Neben denen an den beiden Hauptorten sind das an der Westküste z.B. Agios Pawlos, Panagia, Paradisia und Kalotaritissa (Achtung: Unverschämt teure Liegestühle!), an der Ostküste lediglich Agia Anna und Mouros.
Ostküste von Amorgos
Die Hauptsehenswürdigkeit ist das mehr als 900 Jahre alte Kloster Chozoviotissa, spektakulär in eine steile Felswand ca. 300 m hoch über dem Meer ... gebaut? Vielleicht eher gehängt. Es leben keine Mönche mehr hier, aber das Kloster ist zur Besichtigung meist zugänglich (lokale Informationen einholen!) und unbedingt einen Besuch wert.
Das Kloster Chozowiotissa auf Amorgos
Sehenswert ist die historische Chora, hoch in den Bergen, nicht zu sehen von See aus, um keine Sarazenen anzulocken. Die Chora, gekrönt von einer venezianischen Festung, lockt heute mit schmalen Gassen und vielen weiß getünchten restaurierten Häusern ... von denen allerdings ziemlich viele Touristenshops, Cafes und Restaurants beherbergen. Aber die Alternative wäre der Verfall, also: Gut so!
Blühender Busch vor weißgetünchter Kirche in der Chora von Amorgos
Man hat einige Orte uralter Besiedlung gefunden, bis zurück in kykladische (ca. 2.500 v. Chr.) und Bronze-Zeit (ca. 1.300 v. Chr.), so z.B. Minoa oberhalb von Katapola oder das alte Aegiali bei Tholaria. Besonders von Minoa aus hat man einen schönen Blick und kann einige alte Gemäuer bewundern, ansonsten lohnen die Stätten die Mühe kaum. Leider ist das kleine Museum in Chora, wo man Funde aus diesen Stätten ansehen könnte, zur Zeit geschlossen.
Wir waren im September 2019 für eine Woche auf Amorgos. Und haben uns, trotz des rauhen Meltemis, in diese felsige Insel verliebt.
Weitere Fotos, Infos zu Unterkünften und Restaurants.
Reiseführer und Karten
Fohrer, Eberhard: Kykladen aus dem Michael Müller Verlag deckt alle Kykladen ab, so auch Amorgos. Er beschreibt auch Wanderwege. Der Lonely Planet 'Griechenland ist eine Alternative.
Google maps oder Scout GPS geben leidliche Orientierung. Besser sind Karten.
Eine gute Karte 1:50.000 gibt es bei Terrain Editions. Eine topografische Wanderkarte 1:25.000 ist auch erhältlich.
Smartphone-Apps bietet ebenfalls Terrain.