Cham-Tempel von My Son
Die bedeutende Cham-Tempelanlage 30 km westlich von Hoi An
My Son (bedeutet 'heiliger Berg') bezeichnet die größe Gruppe von Cham-Tempeln. Als Henri Parmentier die Stätte 1889 besuchte, gab es hier noch um die 70 Tempel. Im Vietnamkrieg erlitt My Son heftige Zerstörungen, als die Amerikaner die Stätte bombardierten, weil sich dort Vietcong verschanzt hatten / haben sollten. Wer weiß ...
Man hat Vieles wieder hergerichtet, sodass die ehemalige Größe, aber auch die Zerstörung nachvollziehbar ist. Die Tempelanlagen reichen bis ins 7. / 8. Jh. zurück. Die bedeutendsten Tempel waren wohl die der Gruppe A, im Vietnamkrieg fast total zerstört. Es bedurfte einer besonders schweren Bombe unserer amerikanischen Freunde. um den Tempelturm A1 zum Einsturz zu bringen. Heute zeugt von ihm außer dem Steinhaufen vor Ort nur noch die Zeichnung von Parmentier im Museum von Da Nang (s. dort, viertletztes Bild).
Zwei der Tempelhallen hat man als kleine Museen hergerichtet, die hervorragende Plastik aus My Son beherbergen. Aber die schönsten Reliefs und Skulpturen von My Son findet man im Museum der Cham-Kultur in Da Nang.
Später, in der Halong-Bay, traf ich einen Amerikaner, der zur Zeit des Vietnamkrieges Soldat gewesen war. Er hatte Tränen in den Augen, als er mir von seinem Besuch in My Son berichtete. "Was wollten wir in diesem Land?", fragte er. - Andererseits: Ein junger Amerikaner, den ich auf einer anderen Reise 1997 in Vietnam traf, meinte: "Hätten wir gewusst, was Napalm und Agent Orange für Nebenwirkungen auf Menschen hatten, hätten wir es verbessert und dann erst eingesetzt." Er war stolz darauf, dass sein Land den Kommunismus besiegt habe.