Die richtigen Kameraeinstellungen auf Reisen

Diese Empfehlungen richten sich an alle Reisefotografen, die nicht nur mit dem Handy fotografieren, sondern mit Kameras, die Einstellungen der wichtigen Parameter zulassen.

 

Abgesehen von Spezialreisen wie Safaris, Tauchurlauben o.ä.: Wenn man für die meisten Gelegenheiten gerüstet sein möchte, sollte man möglichst universelle Einstellungen wählen.

Ich bereite mich auf zwei unterschiedliche Fotosituationen vor: Einmal für alles, was sich nicht schnell bewegt, etwa Landschaft und Szenen. Zum andern für Schnappschüsse und alles, was sich schnell bewegt. Diese beiden Konfigurationen speichere ich ab und lege sie zum schnellen Aufruf auf Funktionstasten (solche Möglichkeiten bieten heute alle besseren Kameramodelle).

 

Landschaft, Gebäude, Szenen


Hierfür nehme ich die Blendenvorwahl (bei vielen Kameras A wie englisch Aperture für Blende). 

Dann stelle ich die Blende auf 8  (für die meisten Objektive die Blende mit optimaler Schärfe), und die Kamera sucht sich die dazu passende Verschlusszeit.

Man muss dann nur bei schlechterem Licht darauf achten, dass man nicht verwackelt, weil die Verschlusszeit zu lang wird. Wenn das der Fall ist: Blende weiter aufmachen ... ggf. auch ISO anpassen.

Die Empfindlichkeit der Kamera stelle ich auf einen niedrigen Wert, bei Kompaktkameras max. ISO 100, bei dSLR max. ISO 200 oder 400, damit es nicht zu störendem Bildrauschen kommt.

Eine ISO-Automatik ist zwar prinzipiell hilfreich, führt aber leicht zu verrauschten Bildern. Wenn es dunkler wird, muss man das aber in Kauf nehmen.

Manche semiprofessionelle Kameras erlauben es, die Belichtungszeit zu begrenzen, z.B. nicht länger als 1/125 sec., das ist natürlich hilfreich. Wird es dunkler, regelt die Kamera die ISO-Einstellung nach oben.

Die Belichtungskorrektur stelle ich auf leichte Unterbelichtung (- 1/3 Blendenstufe), weil sich an ausgefressenen Lichten nichts mehr retten lässt, an zu dunklen Schatten dagegen schon.

Belichtungsmessung: kleines Messfeld, Autofokus-Messverfahren: Single Autofocus, Schärfenpriorität, Auslöser: Einzelbild.

Wenn möglich, kontrolliere ich bei Fotos mit hohen Kontrasten, ob es zu einem Clipping (= Überbelichten der ganz hellen Bildpartien) gekommen ist. Falls ja: Belichtungskorrektur vornehmen, und nochmal schießen. - Wenn man will und weiß wie es geht, kann man auch selektiv die Belichtung messen und / oder Belichtungsreihen vornehmen. Braucht man aber nicht ...

Als Speicherformat wähle ich das mit der besten Qualität. D.h. wenn vorhanden, Raw und zusätzlich JPEG in bester Qualität. Oft reicht das JPEG aus, aber falls nicht, hat man das Raw, das weitaus mehr Bearbeitungsoptionen zulässt. So kann man das Optimum herausholen.

 

Schnappschuss-Einstellungen

Hier stelle ich auf Belichtungszeit-Vorwahl (meist S wie englisch Speed für Verschlusszeit). 

Dann stelle ich die Verschlusszeit auf 1/500 oder gar 1/1000stel Sekunde. Die Kamera stellt dazu die richtige Blende ein oder, wenn diese bereits ganz offen ist, regelt die ISO-Einstellungen nach oben (Voraussetzung: ISO-Automatik).

Belichtungskorrektur: Keine.

Belichtungsmessung: etwas größeres Messfeld, Autofokus-Messverfahren: Kontiuierlicher Autofocus, Auslösepriorität, Auslöser: Serienaufnahmen

Als Speicherformat wähle ich JPEG in bester Qualität (ggf. auch zusätzlich RAW, aber das könnte die Geschwindigkeit der Kamera eingrenzen).

 

Generelles zu den JPEG-Einstellungen

Wenn die Kamera Einstellungen zur Optimierung der JPEGs anbietet, würde ich diese ziemlich defensiv einstellen (z.B. Nachschärfen, Kontrast ... immer eher 0 als +1 oder gar +2). Denn diese Vorgänge können bei JPEGs nachträglich nicht rückgängig gemacht werden.

Und immer maximale Bildgröße wählen!



Mit diesen Einstellungen würde ich vorher üben ...

Das waren erstmal meine wichtigsten Tipps, wenn es darum geht, kameratechnisch das Risiko misslungener Bilder zu minimieren.

 

 


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